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Aus dem Jahr 2014

Gemeindeversammlung: Bald wieder Wasser vom Balmberg?

An der Gemeindeversammlung von Balm informierte der Gemeinderat, dass man die Quellfassung Oberbalmberg überprüfen möchte. Die Gemeinde bezieht ihr Wasser aktuell von Riedholz (Ortsteil Niederwil) und der Gruppenwasserversorgung (Pumpstation Luterbach). Dementsprechend fallen jährlich hohe Wasserkosten zwischen 20 000 und 25 000 Franken an. Diese Kosten könnten allenfalls verringert werden, wenn man eigenes Wasser verwerten würde. «Auf dem Balmberg befindet sich eine Quelle, die 1982 ausser Betrieb gesetzt wurde», informierte Gemeindepräsidentin Pascale von Roll. Sie liege beim zweiten Mast des Skiliftes «Kähle» und liefere für die Trinkwasserversorgung qualitativ gutes Rohwasser.
Im Rahmen der Generellen Wasserversorgungsplanung, deren Umsetzung (37 500 Franken) an der Gemeindeversammlung genehmigt wurde, soll eine Machbarkeitsstudie aufzeigen, ob die Wiederinbetriebnahme dieser Quelle machbar wäre. Wenn ja, könnte man künftig einen Teil des Wasserbedarfs über diese Quelle decken.
Ebenfalls genehmigt wurde ein Objektkredit von 55 000 Franken für die Sanierung der alten Balmbergstrasse und der Bödelistrasse. Die Naturstrassen sollen wie bereits vor zehn Jahren saniert werden. Seitens Bund und Kanton kann man mit Beiträgen von 80 Prozent, maximal 44 000 Franken rechnen. Die Sanierung der Stierenbergstrasse läuft diesmal direkt über die Alpgenossenschaft.

Erfreulicher Voranschlag
Der Voranschlag 2015 lässt auf einen Ertragsüberschuss von 31 915 Franken hoffen, dies bei einem Gesamtaufwand von rund 915 000 Franken. «Mit einem Eigenkapital von 506 000 Franken per Ende 2013 steht unsere Gemeinde finanziell recht gut da», freute sich Finanzverwalterin Annette Feller. Grössere Brocken seien die Bildung, welche mit 308 000 Franken rund 4000 Franken teurer ist als im Vorjahr oder die Soziale Wohlfahrt, die gegenüber dem Vorjahr rund 13 000 Franken günstiger wird.
Die Nettoinvestitionen belaufen sich auf rund 55 000 Franken. Neben den Krediten für die Strassen und die Wasserversorgung sind lediglich in der Abwasserbeseitigung Ausgaben geplant.
Im Weiteren genehmigte die Gemeindeversammlung diverse Reglemente, so das Wasser-, das Abfall- und das Feuerwehrreglement. 

 

Solothurner Zeitung, 20. Dezember 2014

Fahrverbot auf alter Balmbergstrasse

Das Fahrverbot auf der alten Balmbergstrasse wird neu ausgeschildert. Zudem Thema im Gemeinderat von Balm waren die teure Gemeinsame Schule Unterleberberg sowie die Bauverwaltung.
Der Gemeinderat von Balm hat beschlossen, dass das Fahrverbot auf der alten Balmbergstrasse neu ausgeschildert wird. Zwar bestehe eine Signalisation, doch diese sei nicht rechtsgültig. «Die Massnahme wird nochmals publiziert», sagt Gemeindepräsidentin Pascale von Roll. Sie ist im Mutterschaftsurlaub und wird im Rat derzeit von Sascha Valli vertreten. Die alte Balmbergstrasse wie auch der Weg zum Niederwiler Stierenberg müssen saniert werden.
Diskutiert hat der Gemeinderat Balm auch die steigenden Kosten der Gemeinsamen Schule Unterleberberg GSU. «Es kann nicht sein, dass die Kosten immer weiter steigen», sagt von Roll. Bei der zurückgestellten Dienst- und Gehaltsordnung sieht man kein Sparpotenzial. Kostentreiber sei die integrative Schule und die spezielle Förderung.
Besprochen wurde der Rücktritt des Baukommissionspräsidenten per Ende 2014. Bereits heute wird die Bauverwaltung extern unterstützt. Nun überlegt man sich, weitere Teile der Bauverwaltung auszulagern. Schliesslich tauchten im Rat Fragen auf zum Raumplanungsgesetz des Kantons. Darin wird ausgewiesen, dass Balm zu grosse Bauzonen hat und die Siedlung nach innen verdichtet werden soll. Der Gemeinderat sieht die Sache anders und fragt sich nun, auf welcher Datengrundlage der Kanton seine Planung erstellt hat.

Solothurner Zeitung, 23. Oktober 2014

Gemeindeversammlung Balm

Ein weiteres Mal schienen die Ballkünstler in Brasilien die Leute mehr zu interessieren, als die abgeschlossene Rechnung ihres Dorfes. Trotz geringer Teilnehmerzahl an der Rechnungsgemeindeversammlung in Balm, liess sich Gemeindepräsidentin Pascale von Roll doch nicht die Laune verderben und führte durch die kurze Traktdandenliste.
„Wie viele andere Gemeinden im Kanton auch, kann auch Balm mit einer erfreulichen Rechnung abschliessen“, lobt Annette Feller, Chefin Finanzen die abgeschlossene Rechnung. Mit einem Ertragsüberschuss von knapp 42‘000 Franken hat Balm trotz eines budgetierten Verlustes ein schöner Gewinn zu verzeichnen. Dies hat jedoch auch seine Gründe, wie Feller erklärt: „Durch einmalige Nachsteuern, die nur schwer zu budgetieren waren, haben wir 106‘000 Franken mehr eingenommen, als dies budgetiert gewesen war.“ Man könne sich jedoch nicht darauf verlassen, dass sich diese Einnahmen in den nächsten Jahren zwingend wiederholen werden.
Endlich wurde auch das Gemeindehaus abschliessend saniert. Durch unerwartet entdeckte Schäden, kamen unvorhergesehene Mehrkosten im Wert von 15‘000 Franken zu Stande. Dieser Nachtragskredit, sowie die gesamte Rechnung gaben zu keinen Bemerkungen Anlass und wurden von der Gemeindeversammlung einstimmig genehmigt.
Der Gemeinderat bereinigte im letzten Jahr die Dienst-und Gehaltsordnung, welche an dieser Versammlung der Bevölkerung vorgelegt wurde. Die überflüssigen Posten wurden entfernt, die aktuellen Zahlen dem kantonalen Departement angepasst und auf den neusten Stand gebracht. Unter anderem können die Gemeinderäte für Sitzungen nun 60 anstatt wie vorher nur 40 Franken Entschädigung beantragen. Somit ist Balm noch immer an der unteren Grenze im regionalen Vergleich. Auch hinter diesem Geschäft stand die Versammlung einstimmig.

Solothurner Zeitung, Juni 2014

Gemeinde Balm weist mit Tafel auf Steinschlag-Gefahr hin

Bei der Ruine Balm herrscht Steinschlag-Gefahr. Die Gemeinde Balm hat reagiert und weist mit einer eigens kreierten Tafel bei der Ruine auf die Gefahr, die von oben droht, hin. 
«Es muss zwingend eine Lösung mit dem Burgverein bezüglich dem Burgfest gesucht werden.» Das Protokoll der ersten Gemeinderatsitzung des Jahres ist deutlich, denn Massnahmen wegen der Stein- und Blockschlaggefahr beim Parkplatz in der Nähe der Ruine hätten schon im letzten Jahr ergriffen werden müssen. «Es hat einfach loses Gestein in der Wand bei der Balmflue. Steinfall gibt es bei Wetteränderungen oder auch bei Wildwechsel. Es braucht nicht viel, und dann liegen wieder Steine unten», berichtet Gemeindepräsidentin Pascale von Roll.
Nun hat der Gemeinderat von Balm gehandelt. «Wir wollen die Leute für die Gefahr von Steinschlag sensibilisieren. Die von der Gemeinde in Auftrag gegebene Tafel wurde kürzlich aufgestellt. Eine Karte weist auf drei Sektoren hin. Der Grillplatz ist kein Problem, weil dort die Wand überhängend ist. Beim Parkplatz können Abpraller landen. Und beim dritten Sektor, beim Weg vom Parkplatz zum Grillplatz, ist es am gefährlichsten. Dort landen die Steine, die herunterfallen. 
Die Tafel steht eingangs zum Weg zum Grillplatz, also vor dem heikelsten Sektor. Die normalen Steinschlag-Gefahrensignale ergänzen nach wie vor auf der Zufahrt von oben und unten die Tafel. «Wir wollen mit der Sensibilisierung der Benutzer das Risiko mindern.» Durch entsprechendes Verhalten könne die Gefahr um ein Vielfaches - «auf ein verantwortbares Mass» - reduziert werden, stellte der Gemeinderat an seiner Januarsitzung fest.

Durchgang nicht verbieten
Ob die Gemeinde nun mit dem Aufstellen der Tafel aus der Haftung entlassen ist, sei rechtlich schwierig zu beurteilen. «Andererseits», sagt Pascale von Roll, «können wir nicht den ganzen Platz sperren und den Leuten verbieten, dort durchzugehen.» Was der Gemeinderat aber nicht verantworten kann, ist die Durchführung des Burgfestes am bisherigen Standort. «Wir haben die Organisation des traditionellen Burgfestes in Anwesenheit des Burgvereins diskutiert», sagt Pascale von Roll. «Der Burgverein hat von sich aus auf die Durchführung des Burgfestes in diesem Jahr verzichtet.»
Burgverein-Präsident Michael Schmid stimmt zu: «Wir können am bisherigen Standort kein Burgfest mehr machen. Mit der Gefahrenkarte des Kantons liegt das Risiko nun bei uns.» Der Burgverein kläre nun einen neuen Standort ab. Allenfalls schliesse man sich dem Dorffest Günsberg an, aber nicht in diesem Jahr. «Das ist zu kurzfristig», so Schmid.
Weitere Gefahr von der Wand soll mit einer Putzaktion des SAC sowie forstlichen Projekten gemindert werden. Positives kann Pascale von Roll vom Wanderweg zur Ruine verkünden. Dieser ist in einem schlechten Zustand. Der Verein Solothurner Wanderwege will diesen Wanderweg zusammen mit dem Zivilschutz ausbessern.

Sanierung alte Balmbergstrasse
Auch die Sanierung der alten Balmbergstrasse ist auf gutem Weg. Die Strasse wurde letztmals 2004 saniert. Alle acht Jahre sei ein Beitrag vom Kanton zu erwarten. Bei der letzten Sanierung übernahm der Kanton 80 Prozent der Kosten.
Diese Beiträge würden ausgerichtet für die periodische Wiederinstandstellung von Zufahrten zu Berghöfen. Balm will nun die Sanierung, die rund 50 000 Franken kosten soll, im Budget für 2015 aufnehmen und ein entsprechendes Beitragsgesuch an den Kanton stellen.

Solothurner Zeitung, 25. April 2014 

Der Balmberg erwacht aus seinem Dornrösschenschlaf

Auf dem Balmberg scheint alles glatt zu gehen: Die Skilifte laufen, der Seilpark bringt im Sommer frischen Schwung und das Kurhaus ist aus seinem Dornröschenschlaf aufgewacht. Lediglich das Asylheim bereitet den Anwohnern sorgen. 
Der Schnee ist da, die Sonne strahlt, das Mittelland versteckt sich unter einer dicken Nebeldecke. Und: Im Kurhaus brennen die Lichter. Tatsächlich, seit zwei Wochen wird auf dem Oberen Balmberg wieder gewirtet: Der Hotelfachmann Andrea Baronetti (51) und der Koch Franceso Boccia (56) haben das ehrwürdige Restaurant gepachtet.
Kehrt nun endlich wieder Leben ein? Der Empfang jedenfalls ist warm. «Wir sind Brüder im Herzen», sagt Baronetti mit breitem Grinsen. Boccia nickt - «Ma certo!», gewiss - und klopft seinem Kumpel auf die Schulter. Die beiden Italiener pflegen die hübsche Attitüde, über sich selbst in der dritten Person («Andrea macht das immer so», sagt Andrea Baronetti) zu sprechen.
Damit lassen sie verstehen: Uns darf man nichts übel nehmen. Seit 30 Jahren tingeln die Freunde durch hiesige Gaststuben. Mal leiten sie eine Berghütte auf der Lenzerheide; mal schippern sie im Bordrestaurant eines Dampfers über den Rhein. Und auch auf dem Balmberg sind sie keine Unbekannten.

«Uns hats gefallen»
Bereits vor fünf Jahren führten Boccia und Baronetti einen Winter lang das Kurhaus. «Uns hats gefallen, das Restaurant lief gut», sagt Boccia. Doch die Idee, aus dem Haus einen Wellnesstempel zu machen, scheiterte grandios.
Die Besitzergesellschaft ging Pleite - nach zwei Dutzend Pächterwechsel in 30 Jahren. Ein paar Mal wurde die Gaststubnoch von Caterern genutzt, in der letzten Saison blieben die roten Fensterläden gleich ganz zugesperrt. Nun wirken also wieder Baronetti und Boccia im Kurhaus, das seit drei Jahren einer Aargauer Immobilienfirma gehört. Auf der Karte stehen die üblichen Verdächtigen: «Schnipo» oder Käseschnitte etwa. Es wird aber auch italienisch gekocht.

Der Skilift läuft
Draussen rattern sanft die Motoren der Skilifte, das Postauto bringt zwei Spaziergänger auf den Berg und am Kinderlift erklärt eine Mutter ihrem Sohn zum dritten Mal, wie er in die Skibindung schlüpft. Ein Winter-Disneyland? 
Eher ein Ort zenartiger Ruhe, obwohl vor allem Kinder auf den Pisten herumkurven. Auch drinnen im Kurhaus herrscht am Vormittag unseres Besuchs kaum Betrieb: Viele Familien hätten für die Sportferien wohl bereits andere Pläne geschmiedet, wird Skilift-Frau Heidi Kurth später erklären.
Sie fiebert lieber dem Nachtskifahren entgegen. Was das Kurhaus angeht: «Wir konnten schon einige hervorragende Tage verbuchen», blickt Andrea Baronetti auf die ersten Wochen zurück.
Stolz präsentiert er den Dankesbrief einer Firma, die hier einen Seminarraum gemietet hat. «Sehen Sie», meint der Wirt, «auch dieses Standbein bringen wir wieder zum Laufen.» Die Stimmung ist enthusiastisch, ein wenig dominiert das Gefühl von Aufbruch.

 

Ein gemütlicher Stammtisch
Aus den Boxen im Gastraum dröhnt Italo-Pop, das Bastkörbchen auf dem Ecktisch beim alten Kachelofen ist mit Croissants gefüllt. Hier treffen drei Menschen aufeinander, die den Balmberg seit Jahren prägen: der Bauer und Schneepflüger Toni Niederberger, sein Kollege Ernst Küpfer und Heidi Kurth, die auf 1058 Metern über Meer seit 50 Jahren Skibilette verkauft.
Kurth und die beiden Herren kennen sich seit langem, ihre Begegnung ist allerdings eher zufällig. Wie selbstverständlich setzen sie sich an den Ecktisch, der bereits wieder zum Stammtisch erklärt wurde; so, als wäre das Kurhaus nie geschlossen gewesen.
«Endlich kann ich hier wieder in Ruhe Käfele», sagt Küpfer. Kurth und Niederberger nicken mit ihren Köpfen im Chor. Ein paar Minuten in diesem Haus und man spürt: Der Balmberg bewegt die Menschen, die hier oben wohnen und arbeiten. Was sie verbindet? Die Liebe zu ihrem Berg natürlich. 

Solothurner Zeitung, 13. Februar 2014

Gemeindeversammlung: Bald wieder Wasser vom Balmberg?
Der Balmberg erwacht aus seinem Dornrösschenschlaf
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